Sekretariat
Frauenklinik
Die Gynäkologische Ambulanz und die gesamte Frauenklinik befinden sich im 2. OG des Hauptgebäudes. Bitte nutzen Sie den Besucherfahrstuhl / Treppenhaus aus der Eingangshalle und halten sich dann im 2. OG rechts und biegen direkt nach dem Kreißsaal in den Flur ab, von dort aus sehen Sie bereits die Gynäkologische Ambulanz.
Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift
Hamburger Straße 41
21465 Reinbek
Privat- und Indikationssprechstunden Frauenklinik
Telefonische Anmeldung unter: 040 / 72 80 - 35 00
Montag
08.00 - 13:00 Geburtsanmeldung
09.30 - 16.00 Myomsprechstunde (Dr. Alpüstün)
16.00 - 18.00 Transgender Sprechstunde (Prof. Schwarz, Roland Flurschütz)
Dienstag
09.00 - 16.00 Urogynäkologie (Dr. Alpüstün)
09.00 - 16.00 Myomsprechstunde (Dr. Alpüstün)
09.00 - 16.00 Brustsprechstunde (Dr. Alpüstün)
Mittwoch
09.00 - 16.00 Privatsprechstunde (Prof. Schwarz)
09.00 - 16.00 Plastische Chirurgie (Prof. Schwarz)
09.00 - 16.00 Onkologie (Prof. Schwarz)
Donnerstag
08.00 - 13.00 Geburtsanmeldung
09.00 - 16.00 Dysplasiesprechstunde (Roland Flurschütz)
Das Kompetenzzentrum Vulvakarzinom in Norddeutschland
Sehr geehrte Patientinnen,
die Frauenklinik des Krankenhauses Reinbek St. Adolf-Stift bei Hamburg ist eine von fünf Frauenkliniken bundesweit, der die "VulvaKarzinom-Selbsthilfegruppe e.V." ein Siegel verliehen hat. Dieses bescheinigt uns eine besonders schonende Therapie von Genitalkrebs und seinen Vorstufen. Hier in Reinbek sind wir auf die operative gynäkologische Onkologie (Tumorentfernung) und plastisch-rekonstruktive Chirurgie (Wiederherstellung, Neuformung) spezialisiert. Wir bieten ein umfassendes Spektrum aller Eingriffe an und möchten Ihnen auf dieser Seite einige Informationen zum Krebs des äußeren Genitale geben.
Ich selbst beschäftige mich seit dem Jahr 2000 wissenschaftlich und klinisch mit der Erkrankung des Vulvakarzinoms. Durch die Spezialisierung unserer Klinik und eine langjährige Erfahrung in der Behandlung erreichen wir eine optimale Vorbereitung, effiziente Operationen sowie eine ganzheitliche Betreuung. Gemeinsam mit Ihrer niedergelassenen Frauenärztin/ Ihrem Frauenarzt möchten wir ein starkes Team bilden, das Sie als Patientin in den Mittelpunkt stellt.
Wenden Sie sich mit Ihren Fragen zum Thema gern vertrauensvoll an unsere Klinik.
Ich selbst stehe Ihnen rund um Ihre Therapie als Experte vor Ort zur Seite.
Ihr Prof. Dr. med. Jörg Schwarz
Chefarzt der Frauenklinik im Krankenhaus Reinbek
Ein Interview mit Prof. Schwarz über das Vulvakarzinom
Herr Prof. Schwarz, Informationen zum Vulvakrebs sind selbst online schwer zu finden. Was empfehlen Sie Betroffenen, die sich über Therapiemöglichkeiten informieren möchten?
Anders als beim Brustkrebs handelt es sich beim Vulvakrebs, also dem Krebs der Schamlippen, um eine für vielen Menschen unbekannte Krebserkrankung. Und zudem um eine, die an einem besonders tabuisierten Bereich auftritt. Einen intimeren Ort gibt es ja kaum. Und normalerweise kennt eine erkrankte Frau in ihrem Bekanntenkreis niemanden, der ebenfalls Vulvakrebs hat oder hatte. Für gut aufbereitete Informationen und den so wichtigen Austausch unter Betroffenen möchte ich auf die „VulvaKarzinom-Selbsthilfegruppe e.V.“ verweisen. Diese unabhängige Gruppe hat eine sehr gute Webseite, unterstützt Betroffene mit Informationsmaterial und betreut sie auch bei speziellen und individuellen Anliegen. Wenn Sie als Betroffene einen Arzt für eine Operation suchen, dann wenden Sie sich bitte an jemanden, der über die nötige Erfahrung in der Behandlung des Vulvakrebs verfügt, an einen Experten.
Sie leiten eine von deutschlandweit fünf durch die „VulvaKarzinom-Selbsthilfegruppe e.V.“ empfohlenen Kliniken. Warum gibt es so wenig ausgewiesenen Experten und warum ist es wichtig, sich an einen solchen zu wenden?
Nach einer Prognose der Krebsregister erkranken pro Jahr in Deutschland etwa 3.800 - 4.900 Frauen am Vulvakarzinom, das damit zu den seltenen Tumorerkrankungen zählt.
Die wenigsten Frauenärzte haben mehr als eine Handvoll Patientinnen mit dieser Krankheit gesehen, viele Operateure behandeln dieses Karzinom nur zwei bis drei Mal im Jahr. Somit verfügen sie über wenig Training und entfernen den Krebs sehr radikal, wobei die Funktionalität und das Erscheinungsbild des äußeren Genitale oft dadurch erheblich beeinträchtigt wird. Spezialisten hingegen können Patientinnen durch moderne, sanftere Operationsmethoden schonend und doch sicher operieren.
Inwiefern ist eine individuelle Therapie der Schlüssel zum Erfolg für eine nachhaltige Behandlung und welches Vorgehen empfehlen Sie?
Grundvoraussetzung für eine individuelle Therapie ist zunächst eine gute Diagnostik. Bei der sogenannten Video-Kolposkopie, die wir anbieten, handelt es sich um eine Untersuchungsmethode, bei der das Genitale mit Hilfe eines speziellen Mikroskops untersucht wird. Mit dieser Untersuchung können die exakte Ausdehnung der Erkrankung und mögliche Vorstufen genau diagnostiziert und lokalisiert werden. Dies ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass bei der Operation möglichst wenig gesundes Gewebe entfern wird und so organerhaltend operieren zu können.
In vielen Fällen kann ein Vulvakarzinom durch einen geschulten Operateur sicher entfernt werden, ohne dass die Klitoris sowie die großen Schamlippen beeinträchtigt werden.
Ab einer Tumoreindringtiefe von mehr als 1 mm (ab Stadium 1b) müssen die Lymphknoten in den Leisten operativ entfernt und auf mögliche Absiedlungen (Metastasen) vom Pathologen untersucht werden. In vielen Fällen können wir die radikale Lymphknotenentfernung in der Leiste durch den Einsatz der Wächterlymphknotenmethode vermeiden. Bei dieser Methode, die z.B. bei Patientinnen mit Brustkrebs seit vielen Jahren etabliert ist, werden nur einzelne Lymphknoten operativ entfernt, die zuvor durch eine leicht radioaktiv markierte Substanz detektiert wurden. Sind diese Lymphknoten gesund, so kann mit hoher Sicherheit auf die radikale Lymphknotenentfernung verzichtet werden. Ich gehöre zu den ersten Operateuren in Deutschland, die diese Methode beim Vulvakarzinom regelmäßig eingesetzt haben. Unsere Ergebnisse haben wir dabei wissenschaftlich untersucht und konnten zeigen, dass die Entfernung des Wächterlymphknotens genauso sicher ist, wie die radikale Operation. Durch den Einsatz der Wächterlymphknotenmethode können viele zum Teil schwere Komplikationen im Bereich der Leisten und der Beine (z.B. Lymphödem) vermieden werden. Die Entfernung des Wächterlymphknotens gehört für mich zum Konzept der schonenden operativen Therapie des Vulvakarzinoms zwingend dazu.
In welchem Stadium einer Erkrankung am Vulvakarzinom kann ich mich als Betroffene an Sie und die Frauenklinik des Krankenhauses Reinbek St. Adolf-Stift wenden?
Wir haben eine sogenannte Vulvasprechstunde eingerichtet, für die Sie sich jederzeit gerne anmelden können.
Hier können niedergelassene Ärzte ihre Patientinnen bei Verdacht auf eine Krebsvorstufe, eine so genannte Dysplasie der Vulva, zur Abklärung vorbeischicken. Egal ob die Diagnose Dysplasie lautet oder bereits eine bösartige Krebserkrankung vorliegt, geben wir Ihnen eine Empfehlung zum weiteren Vorgehen.
Und wir bieten Betroffenen bei bereits erfolgten Eingriffen an, mithilfe von plastischen Operationen die Form der Vulva wiederherzustellen. Bitte wenden Sie sich für einen Sprechstundentermin telefonisch an unser Sekretariat.
Herr Prof. Schwarz, warum sind Patientinnen mit Erkrankungen der Vulva an Ihrer Klinik gut aufgehoben?
Weil wir über die nötige Erfahrung in der Behandlung verfügen, da wir jährlich mehr als fünfzig Patientinnen mit Vulvakrebs oder Vorstufen vor und nach einer Operation betreuen. Ich persönlich habe mehr als dreihundert Patientinnen mit Vulvakarzinom operiert.
Hier im St. Adolf-Stift bieten wir alle diagnostischen (z.B. Videokolposkopie) und therapeutischen Verfahren inklusive Laserchirurgie und plastischer Operationen an. Zudem behandeln wir Kondylome, aber auch Krebsvorstufen, nicht immer nur chirurgisch, sondern auch medikamentös. Und wir beraten und behandeln auch Patientinnen mit anderen Erkrankungen im Bereich des äußeren Genitale und der Scheide (z.B. Lichen sklerosus oder Lichen mukosus).
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass wir am Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift allen Patientinnen mit Vulvaerkrankungen, insbesondere mit Vulvakarzinom, die beste medizinische Versorgung auf neuestem wissenschaftlich fundiertem Niveau anbieten. Und das in einer freundlichen und menschlichen Atmosphäre eines christlichen Krankenhauses, in dem Spezialisten interdisziplinär zusammenarbeiten.
Leistungsspektrum des Kompetenzzentrum Vulvakarzinom
- Wissenschaftlich fundierte, moderne Diagnostik und Therapie des Vulvakarzinoms und seiner Vorstufen
- Genaue und schonende Diagnostik mithilfe der Videokolposkopie
- Schonende und organerhaltende Operationsverfahren
- Falls erforderlich plastische Sofortrekonstruktion der Vulva
- Wächterlymphknotenmethode
- Falls erforderlich minimalinvasive Entfernung von Lymphknoten im Becken (laparoskopische Lymphonodektomie)
- videokolposkopisch gesteuerte Laserchirurgie (CO2 Laser)
- radikale Operationen bei fortgeschrittener Tumorerkrankung (Exenteration)
- Systemtherapie und Strahlentherapie in Kooperation mit dem Universitären Cancer Center Hamburg Eppendorf (UCCH)
-
Was uns besonders auszeichnet
-
mehr als 15 jährige Erfahrung in der Behandlung des Vulvakarzinoms und seiner Vorstufen
-
mehr als 300 erfolgreiche Operationen bei Patientinnen mit Vulvakarzinom
-
Entwicklung und Anwendung neuester Operationsverfahren mit wissenschaftlicher Auswertung
-
Individuelle, persönliche Betreuung in einem christlich geführten Krankenhaus
-