Interdisziplinäres Speiseröhrenkrebszentrum
Interdisziplinäres Speiseröhrenkrebszentrum
Wenn Sie eine Untersuchung oder Behandlung im interdisziplinären Speiseröhrenkrebszentrum wünschen, rufen Sie bitte Montag bis Freitag in der Zeit von 8.00 bis 18.00 Uhr unter der Telefonnummer 040 / 72 80 - 38 00 an. Hier erhalten Sie sowohl Termine bei unseren Gastrorenterologen für eine endoskopische Untersuchung oder bei unsren Operateuren zur vorstationären Besprechung Ihres Befundes.
Das interdisziplinäre Speiseröhrenkrebszentrum am St. Adolf-Stift
Die diagnostische Abklärung sowie Therapie eines Ösophaguskarzinoms stellen hohe Anforderungen an das ärztliche Team. Am St. Adolf-Stift besteht fachübergreifend eine hohe Expertise bezüglich der Speiseröhre, die in diesem Zentrum gebündelt wird. Alle für die Diagnostik von Speiseröhrenkrebs wichtigen, bildgebenden Methoden (Kontrastmittelsonografie, Computertomografie, Kernspintomografie etc.) werden in der Radiologie vorgehalten. In unserer Medizinischen Klinik besteht mit der Gastroenterologie eine große, hochmoderne Endoskopieabteilung, die das gesamte Spektrum der endoskopischen Untersuchungen und Therapiemöglichkeiten rund um die Uhr abdeckt.
Wenn die Experten in der interdisziplinären wöchentlichen Tumorkonferenz unter Vorsitz unserer Onkologen eine Operation empfehlen, wird diese von sehr erfahrenen und zertifzierten Speiseröhrenzentrumschirurgen mit modernsten Operationsmethoden hauptsächlich und routinemäßig mit DaVinci Roboter durchgeführt. Das Krankenhaus Reinbek erhält Zuweisungen aus der gesamten Region und erfüllt darum seit vielen Jahren die gesetzlich geforderte Mindestmenge.
Im St. Adolf-Stift bieten wir Ihnen – in allen Stadien und Phasen der Ösophaguskrebserkrankung – ein durch unsere Tumorkonferenz abgestimmtes Konzept zwischen ambulanter und – falls erforderlich – stationärer Behandlung. In gemeinsamen Visiten von Ärzten aus der Gastroenterologie und der Viszeralchirurgie wird Ihre Behandlung regelmäßig fachübergreifend diskutiert, um zu einem für Sie als Patienten besten Behandlungsergebnis zu kommen. Wir bieten also beste Medizin in Ihrem gewohnten Umfeld – auch durch die Vernetzung mit unseren vielen Kooperationspartnern wie dem Universitären Cancer Center (UCCH) der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf.
Bildergalerie
Aktuelle Studien vom Krankenhaus Reinbek zum Speiseröhrenkrebs
- Vermeidung von Lungenentzündungen nach Krebsoperationen durch eine prophylaktische intensive Atemtherapie:
The role of prophylactic administration of CPAP in general surgical wards after open visceral surgery in reducing postoperative pneumonia-a retrospective cohort study. Herzberg J, Guraya SY, Merkle D, Strate T, Honarpisheh H. Langenbeck's Archives of Surgery. 2023 - Untersuchung möglicher Risikofaktoren für die Entstehung von Nahtundichtigkeiten nach Speiseröhren-Operationen:
Risk factors for anastomotic leakage after surgical resections for esophageal cancer. Herzberg J, Strate T, Guraya SY, Honarpisheh H. Langenbeck's Archives of Surgery. 2021
Diagnostik / Untersuchungsmethoden beim Speiseröhrenkrebs
Endosonografie
Mithilfe einer endoskopischen Ultraschalluntersuchung (Endosonografie) können auch sehr kleine Tumore erkannt werden. Dafür wird in unserer Gastroenterologie ein Endoskop über den Mund in die Speiseröhre und den Magen eingeführt. An der Spitze des Endoskops befindet sich eine Ultraschallsonde. Sie ermöglicht eine präzise Ausdehnungsdiagnostik des Krebses in der Speiseröhre und kann beispielsweise die Tumorausbreitung in wichtige Blutgefäße erkennen. Durch einen Arbeitskanal können mit einer feinen Nadel gezielt Proben vom Tumor (Biopsie) entnommen werden, die von einem kooperierenden Pathologen unter dem Mikroskop untersucht werden. So wird die Diagnose Ösophaguskarzinom bewiesen.
Computertomografie (CT)
Bei einer Computertomografie werden unter dem Einsatz von Röntgenstrahlen Schnittbilder des Körpers erstellt. So sind genaue Informationen über den Tumor und eine mögliche Streuung (Metastasen) zur erhalten. Bereits sehr kleine Absiedlungen (5 mm Durchmesser) können in Organen wie Leber, Lymphknoten oder Lunge festgestellt werden. Diese Informationen sind für die Stadieneinteilung der Tumorerkrankung und dem damit verbundenen Therapieplan von großer Wichtigkeit.
Kernspintomographie (MRT)
Die Kernspintomographie erstellt ebenfalls Schnittbilder des menschlichen Körpers und hilft, die lokale Tumorausdehnung und mögliche vergrößerte Lymphknoten besser zu beurteilen. Pankreassystem, Gallengang und Blutgefäße lassen sich auch zur OP-Vorbereitung gut darstellen. Vorteilhaft ist beim MRT die fehlende Belastung durch Röntgenstrahlen. Die Angst in einem röhrenförmigen Gerät beengt zu liegen, kann durch Medikamente genommen werden. Der technisch bedingte Geräuschpegel lässt sich durch Kopfhörer mindern. Befinden sich magnetische Metalle im Körper (z.B. Implantate) ist diese Untersuchung häufig nicht möglich.
Wie wird Speiseröhrenkrebs behandelt?
Interdisziplinäre Tumorkonferenz
Anhand der erhobenen Untersuchungsergebnisse berät ein Expertengremium aus Internisten (Gastroenterologen, Onkologen), Chirurgen, Radiologen und Strahlentherapeuten über die stadiengerechte geeignete Therapie des Bauchspeicheldrüsenkrebs. Die Behandlung von Speiseröhrenkrebs ist abhängig von der Art, vom Sitz des Tumors und seiner Ausdehnung. In der wöchentlichen interdisziplinären Tumorkonferenz wird ein individuelles und leitliniengerechtes Therapiekonzept festgelegt und im Anschluss mit dem Patienten besprochen. Wenn der Tumor noch gut zu operieren ist, wird Ihnen eine OP empfohlen, wenn der Tumor schon weit fortgeschritten ist und es in anderen Organen Metastasen gibt, wird in der Regel eine Chemotherapie empfohlen, um eine weitere Verbreitung der Krebszellen im Körper aufzuhalten.
Operation der Speiseröhre und betroffener Organe
Die vollständige Entfernung des bösartigen Tumors und damit die Heilung vom Krebsleiden ist das Ziel einer Ösophagus-Operation. Chirurgischer Eingriffe an der Speiseröhre gehören mit zu den komplexen viszeralchirurgischen Eingriffen bei Tumorerkrankungen. Dies begründet sich unter anderem durch die komplexe Lage in unmittelbarer Nähe zu Lunge und Herz sowie dem hohen operativen Aufwand mit chirurgischen Zugang zur Bauchhöhle und Thoraxhöhle während eines Eingriffes. Aus diesem Grund wird bei der Entfernung der Speiseröhre von der entsprechenden Klinik eine Mindestmenge an operativen Eingriffen in diesem Bereich gefordert. Das Krankenhaus Reinbek ist von der Deutschen Krebsgesellschaft für die Behandlung von Speiseröhrenkrebs zertifiziert.
Die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des St.-Adolf-Stift verfügt mit dem Departmentleiter Dr. Honarpisheh über einen sehr erfahrenen Speiseröhrenchirurgen. Während der Operation werden Lymphknoten entnommen, um zu ermitteln, ob und wie weit sich der Tumor ausgebreitet hat. Sowohl die Zahl der entfernten Lymphknoten als auch die Rate an vollständigen Tumorentfernungen liegt in unserer Klinik über dem internationalen Durchschnitt. Kombiniert mit einer äußerst geringen Komplikations- und Sterblichkeitsrate macht das die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie im St. Adolf-Stift zu einem idealen Anlaufpunkt für Speiseröhrenoperationen.
Das Team um Departmentleiter Dr. Honarpisheh nutzt die Vorteile des da Vinci-Roboter-Systems – insbesondere das Tremor- und ermüdungsfreie Operieren – inzwischen bei der Mehrzahl der Speiseröhrenoperationen. Es hängt im Rahmen der OP-Vorbereitung immer von individuellen Patientencharakteristika ab, ob der Eingriff komplett mittels da Vinci vorgenommen wird, oder ob nur einzelne Teilschritte mit diesem System erfolgen.
Nach der Operation
Rehabilitation / Anschlussheilbehandlung
Nach einer Krebsoperation können Sie eine anschließende Rehabilitation bzw. Anschlussheilbehandlung antreten. Unser Sozialdienst berät Sie gerne in Fragen der medizinischen und beruflichen Rehabilitation, dem Anspruch auf einen Schwerbehindertenausweis und Hilfen in Pflege und Haushalt.
Aufenthaltsdauer im Krankenhaus
Nach einer Speiseröhren-OP müssen Sie Sie solange im Krankenhaus bleiben, bis Sie wieder schmerzfrei und mobil sind.
Chemotherapie nach oder statt einer Operation
Das Ziel der Chemotherapie ist es im Körper kreisende Krebszellen, die nicht durch ein bildgebendes Verfahren (CT, MRT) nachgewiesen werden können, in ihrem Wachstum zu stoppen und eine erneute Krebsausbreitung zu verhindern. Das Risiko eines Tumorrückfalles (Rezidiv) wird dadurch reduziert.
Eine Chemotherapie ist notwendig, wenn ein fortgeschrittenes lokales Tumorleiden vorliegt oder Lymphknoten mit befallen sind (Stadium II oder III). Dann kann die Chemotherapie zwar das Krebsleiden nicht heilen, aber sie kann die Tumorzellen in ihrem Wachstum hindern. Tochtergeschwülste (Metastasen), z.B. in der Leber, können durch eine Chemotherapie verkleinert werden, so dass sie im Anschluss operabel sind. So kann die Lebensqualität trotz der möglichen Nebenwirkungen durch die Chemotherapie über lange Zeit erhalten bleiben.
Auch wenn durch eine Operation der gesamte Tumor entfernt wurde, kann eine anschließende Chemotherapie sinnvoll sein, um im Körper verstreut liegende Krebszellen zu beseitigen.
Die Chemotherapie wird in der Regel ambulant durchgeführt. Neben einer Tablettenbehandlung kann die Chemotherapie auch direkt über die Vene bzw. über einen sog. „Port“ erfolgen. Der für die Krebstherapie spezialisierte Arzt (Onkologe) wird für Sie die optimalen Medikamente finden und die Abläufe einschließlich der Erfolgsaussichten und möglichen Nebenwirkungen genau erklären.
Portsystem
Der Port besteht aus einer Metallkammer mit einer Silikonmembran und einem Plastikschlauch. In einer örtlichen Betäubung wird der Port unterhalb des Schlüsselbeines unter die Haut implantiert und der Schlauch in eine große Vene bis kurz vor das Herz vorgeschoben.
Das Portsystem ermöglicht die Gabe von konzentrierten und hochwirksamen Chemotherapielösungen ohne gleichzeitige Nebenwirkungen an den Gefäßen hervorzurufen. Schmerzhafte Punktionen oder Entzündungen der Armvenen können hierdurch vermieden werden.
Vielfältige Unterstützungsangebote für Patienten und Angehörige
Eine Krebserkrankung kann eine schwere Belastung für Körper, Geist und Seele sein. Darum gibt es im Haus professionelle und ehrenamtliche Unterstützung der Tumorpatienten und ihren Angehörigen.
Psychoonkologin
Die psychoonkologische Betreuung unserer Patienten wird durch unsere eigene Psychoonkologinnen übernommen. Eine Begleitung durch sie kann helfen, der psychischen Belastung entgegenzuwirken und Befürchtungen und Ängste unter Kontrolle zu halten. In Einzel- oder auch Familiengesprächen werden die momentanen Gedanken und Gefühle benannt und geordnet, um die krankheitsbedingten Erfahrungen ins alltägliche Leben zu integrieren und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Seelsorge
Wir sind ein christliches Krankenhaus. Darum ist uns die Begleitung von Kranken und Schwerkranken besonders wichtig. Nehmen Sie gern Kontakt zu unseren hauptamtlichen katholischen und evangelischen Seelsorgenden auf.
Rehabilitation / Anschlussheilbehandlung
Nach einer Krebsoperation können Sie eine anschließende Rehabilitation bzw. Anschlussheilbehandlung antreten. Unser Sozialdienst berät Sie gerne in Fragen der medizinischen und beruflichen Rehabilitation, dem Anspruch auf einen Schwerbehindertenausweis und Hilfen in Pflege und Haushalt.
Grüne Damen und Herren
Auch die Grünen Damen und Herren kommen zweimal in der Woche im Rahmen des Evangelische Kranken- und Alten-Hilfe e. V. (eKH) auf Ihre Station. Wenn Sie sich über einen Besuch freuen, sagen Sie das bitte Ihren Pflegekräften.
Das Speiseröhrenkrebszentrum Reinbek und alle seine Kooperationspartner
Auf dieser Ösophaguskarzinomzentrums-Webseite finden Sie alle Kooperationspartner übersichtlich aufgelistet mit Verlinkungen auf die jeweilige Webseite. Einfach auf die für Sie interessierende Kacheln klicken.
Sie können alternativ auch ein Organigramm herunterladen, in dem die Strukturen des Zentrums deutlich werden.