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Schulleiterin Christa Knigge unterrichtet aktuell ihre Kurse der Pflegeschule am Krankenhaus Reinbek digital. Auch hier ist ein Wechsel von Einzel-, Gruppen- und Klassenunterricht möglich.
In Pandemiezeiten gilt der Pflegeberuf als systemrelevant und erhält immer mehr gesellschaftliche Anerkennung. Das Krankenhaus Reinbek bildet bereits seit 1952 Pflegekräfte aus. Seit einem Jahr in der so genannten generalistischen Ausbildung. Schulleiterin Christa Knigge sagt: „Damit sind unsere Azubis noch breiter aufgestellt: Sie können nach ihrem Examen entscheiden, wo sie tätig sein wollen: in der Krankenpflege, in der Altenpflege oder in der Kinderkrankenpflege – in allen Bereichen wird die Übernahme fast garantiert, es ist ein wirklich krisensicherer Job. Und der Abschluss ist auch in der EU anerkannt.“
Aktuell sind noch einige wenige Plätze für die Kurse, die am 1. März und 1. September in Reinbek starten, frei. Die 3-jährige Ausbildung ist in Theorie- und Praxisblöcke aufgeteilt. Kira Plöhn wird die neue Klassenlehrerin des Kurses. Aktuell betreut die 31-jährige Pädagogin die Schüler im Examen und sagt: „Coronabedingt können wir leider nicht vor Ort im Klassenverband unterrichten, aber wir haben uns beim Online-Unterricht wirklich gut eingegroovt. Die Schule ist gut ausgestattet mit super Mikros und ordentlicher Technik und kann bis zu 4 Klassen parallel im Homeschooling unterrichten.“ Jeder Kurs habe seinen eigenen Bereich auf dem Unterrichtsserver und über eine gemeinsame Plattform könnten sich die jungen Leute über allgemeine Schulthemen informieren. „Und wenn ein Schüler mal Probleme hat mit der EDV, dann gibt es von mir auch schon mal telefonischen Support beim Installieren von Software auf den heimischen Computer“, sagt Plöhn.
Christa Knigge ergänzt: „Da unser Unterricht mit E-Books und Smartboards bereits sehr digital war, haben wir die Umstellung auf den Distanzunterricht gut geschafft. So können wir Lehrer den Auszubildenden Lernaufgaben für Einzel- und Gruppenarbeiten zuweisen und danach immer wieder den gesamten Kurs online zusammen holen und so den abwechslungsreichen Mix aus dem Präsenzunterricht auch online anbieten.“
Die Praxiseinsätze finden wie geplant im Haus statt. Jutta Lingelbach, die in der Schulleitung für die Organisation zuständig ist, erläutert das Konzept: „In den Praxisblöcken werden die Auszubildenden von Praxisanleitern und erfahrenen Pflegekräften in der Grund- und Behandlungspflege eingearbeitet. Auf unserer Schulstation lernen Sie dann auch unter Anleitung das Begleiten der Visite, das Schreiben von Pflegeplanungen und das Stellen von Medikamenten, alles Dinge, die im Examen geprüft werden.“
Allerdings findet die Praxis manchmal auf einer anderen Station, als auf der vorgesehenen statt, denn die Azubis der jüngeren Jahrgänge, dürfen nicht auf den Covid-Stationen arbeiten, da sie zuerst eine gewisse Sicherheit und Routine in Pflege von Patienten erlangen müssen. Lingelbach: „Aber der Abschlussjahrgang soll schon unter realen Bedingungen lernen und arbeiten. Dazu gehören eben auch das Anlegen von Schutzkleidung und das regelmäßige Testen des Personals und der Patienten. Wir sind wirklich stolz auf unsere Nachwuchspflegekräfte, die zum Teil sogar auf ihren Urlaub verzichtet haben, um bei Not am Mann im Krankenhaus auszuhelfen.“
Hintergrund: Zahlen, Daten, Fakten zur Pflegeausbildung
Die Pflegeausbildung hat zwei Starttermine (am 1.3. und 1.9. eines Jahres) und dauert drei Jahre. Sie findet im Blocksystem statt. In der Theorie unterrichten Pädagogen den Klassenverband von 25 Schülern in 2100 Stunden in Lernfeldern wie Erkrankungen, Kommunikation und Gesundheitsförderung. Die Praxis macht 2.500 Stunden aus. Die Nachwuchskräfte werden auf den Stationen wie Unfallchirurgie, Gynäkologie und Kardiologie von Praxisanleitern angelernt und können ihr Wissen in Einsätzen auf der Schulstation und bei Praktika in der ambulanten und stationären Pflege vertiefen.
Die Azubis erhalten 30 Tage Urlaub pro Jahr und von Beginn an eine hohe Ausbildungsvergütung (1.Lehrjahr: 1.140 Euro plus 270 Euro Urlaubsgeld plus + 78 % eines Monatsgehalts als Weihnachtsgeld).
Was sollte ein junger Mensch mitbringen, um die Ausbildung zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann gut bewältigen zu können? Schulleiterin Jutta Lingelbach antwortet: „In der Pflege sollte man kommunikativ sein, gern mit Menschen und im Team arbeiten. Wir freuen uns, wenn der Nachwuchs gern Verantwortung übernimmt und sich auch selbst strukturieren kann. Denn der Lernstoff wird zwar oft im Klassenverband und in Gruppenarbeit vermittelt, aber auch das selbständige Lernen von der Theorie ist wichtig, um in der Praxis handeln zu können.“