Krankenhaus Reinbek von DKG bestätigt in Kompetenz für die Tumorbehandlung von Darm und Bauchspeicheldrüse
Das St. Adolf-Stift wurde von der Deutschen Krebsgesellschaft erneut dreimal zertifiziert: für die Behandlung von Tumoren in Darm und Bauchspeicheldrüse sowie den gesamten Bauchraum: Onkologe Dr. Cay-Uwe von Seydewitz (2.v. r.) hält mit Qualitätsmanagerin Andrea Kaatz eins der drei Zertifikate vor der Auszeichnungs-Wand im Krankenhausfoyer. Mit ihnen freuen sich die Chefärzte Prof. Dr. Stefan Jäckle (li.) und Prof. Tim Strate (r.).
Die Teams aus Chirurgie, Onkologie, Gastroenterologie, Radiologie und Qualitätsmanagement im Krankenhaus Reinbek haben kürzlich nach 2020 erneut drei Zertifikate von der Deutschen Krebsgesellschaft für ihre hervorragende Arbeit in interdisziplinären Zentren erhalten: Für die Behandlung des Darmkrebses, für die Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs und zum Dritten als „Viszeralonkologisches Zentrum“, also für die Tumorbehandlung der großen Bauchorgane. Für die drei Rezertifizierungen wurden die Teams im Krankenhaus Reinbek zum Jahreswechsel an zwei Tagen von Auditoren daraufhin geprüft, ob wirklich alle strukturellen Merkmale erfüllt werden und die Abläufe „rund“ sind.
Der Ärztliche Direktor Prof. Stefan Jäckle, der als Gastroenterologe selbst an der Rezertifizierung teilgenommen hat, fasst die Essenz aus den Zertifikaten zusammen: „Wir haben es damit erneut schriftlich: Patientinnen und Patienten mit Tumorerkrankungen des Magen-Darm-Traktes erhalten im St. Adolf-Stift eine besonders gute medizinische und pflegerische Behandlung.“ Der Chefarzt der Medizinischen Klinik erklärt sein eigenes Fachgebiet, die Gastroenterologie: „Das Gewebe der Verdauungsorgane wird von Tumoren häufig befallen. Durch Vorsorgeuntersuchungen wie einer Magen- und Darmspiegelung können wir das erkennen und die Verbreitung in andere Organe verhindern. Durch das Zusammenspiel mit Onkologen, Chirurgen und Radiologen können wir auch Patienten mit fortgeschrittenen Tumorstadien nach jeweils aktuellen Leitlinien und individuellem Therapieschema gut behandeln.“ Die Reinbeker Gastroenterologie umfasst ein sehr großes Spektrum von Therapiemöglichkeiten. Mit über 10.000 Untersuchungen pro Jahr verfügt das Team der Endoskopie über sehr viel Erfahrung.Die Prüfer der DKG loben in ihrem Bericht explizit die „außergewöhnlich gute interdisziplinäre Zusammenarbeit, die sehr gut organisierte Tumorkonferenz und die durch Kennzahlen untermauerte hohe Behandlungsqualität sowie das intensive supportive Therapieangebot“, also nichtmedizinischen Angebote im St. Adolf-Stift wie Psychoonkologie, Sozialdienst, Familiale Pflege und Seelsorge. Den Chefarzt der Abteilung für Hämato-Onkologie Dr. Cay-Uwe von Seydewitz, der zugleich auch Leiter des Viszeralonkologischen Zentrums ist, hat eine Aussage im Audit besonders bewegt.
Die Prüfer waren so begeistert von unserer Qualität und unserem Miteinander, dass sie sagten, sie würden sich und ihre Familienangehörigen bei einer Krebserkrankung im St. Adolf-Stift behandeln lassen. Das ist echt ein Ritterschlag für das gesamte Team.
Insofern dankte von Seydewitz allen am Zertifizierungsprozess Beteiligten aus der Pflege, dem ärztlichen Dienst, dem QM und der Tumordokumentation.
Andrea Kaatz, die den Prozess als Qualitätsmanagerin intensiv begleitet hat bestätigt: „Hier in Reinbek gibt jedes Teammitglied täglich das Beste für unsere Patienten: Denn jedes noch so kleine Rädchen ist wichtig, damit die Behandlung ganzheitlich immer optimal läuft. Dass unsere Strukturen und Prozesse vorbildlich sind, haben wir nun im St. Adolf-Stift erneut schriftlich.“
Einer, der sich besonders freut ist Prof. Dr. Tim Strate. Der Chefarzt der Chirurgischen Klinik sagt: „Ein Zertifikat von der Deutschen Krebsgesellschaft ist wirklich etwas Besonderes. Man erhält es nur bei einer hervorragenden Ergebnisqualität und wenn man auch bei komplexen Erkrankungen eine hohe Expertise vorweisen kann. Etwa durch unsere – auch im internationalen Vergleich – sehr niedrigen Komplikationsrate bei Dick- und Mastdarmkrebsoperationen. Ein tolles Lob für unsere Operateure, denn eine gefürchtete Komplikation bei diesen großen Darmoperationen ist die Nahtinsuffizienz.“ Wenn diese auftrete, dann könne Stuhl in die freie Bauchhöhle gelangen, eine oft lebensbedrohliche Situation, die häufig eine erneute OP nach sich ziehe. Strate: „In der breiten Fläche liegt diese Komplikationsrate in Deutschland bei ca. 10%, internationale Spitzenzentren erreichen niedrige Komplikationsraten von ca. 4%. Bei uns im Krankenhaus Reinbek liegt die Rate bei unter 2% – gemessen an über 1.000 operierten Darmpatienten.“
Auf dieser Rezertifizierung ruht sich das Krankenhaus Reinbek nicht aus. Für den Winter 2023/24 ist die Zertifizierung als Brustzentrum geplant. Andrea Kaatz erläutert: „Wenn dieses letzte Teilziel erreicht ist, können wir uns mit den bereits vorhandenen Zertifizierungen als Viszeralonkologisches Zentrum und als Gynäkologisches Tumorzentrum dann als großes Onkologisches Zentrum von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizieren lassen.“
Zur Einordnung: Das nächste Onkologische Zentrum in Schleswig-Holstein befindet sich an der Uniklinik in Lübeck. Das Krankenhaus Reinbek wird damit dann auch offiziell im südlichen Schleswig-Holstein das Zentrum für Patienten, die an einen Tumor leiden.