Brustzentrum am Krankenhaus Reinbek von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert

Pressemitteilung
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Der Leiter des Brustzentrums Dr. Süha Alpüstün und Oberärztin Lea Noll halten das Zertifikat der Deutschen Krebsgesellschaft für das Reinbeker Brustzentrum stolz in den Händen. Beide sind wie die neue Geschäftsführenden Oberärztin Dr. Nana Bündgen (r.) Senior-Brustoperateure im Brustzentrum des St. Adolf-Stiftes. Links im Bild: Die Stationsleitung der 8a, Jennifer Haß, auf deren Station die Brustkrebspatientinnen behandelt werden.

Es gibt hohe Vorgaben für die Operateure und die notwendigen Strukturen sowie apparative Ausstattung für Diagnostik und Therapie von Brustkrebs-Patientinnen

Eine von acht Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs, je älter desto häufiger. Brustkrebs ist mit etwa 30% aller Krebsfälle die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Aktuell wird rund 70.000 im Jahr die Erstdiagnose Mammakarzinom in Deutschland gestellt. Dank besserer Früherkennung und optimaler Therapien steigt die Überlebensrate der Betroffenen. Laut Robert Koch-Institut überleben 86% der Brustkrebs- Patientinnen mindestens 5 Jahre über alle Stadien betrachtet.

Das Brustzentrum des Krankenhauses Reinbek unter der Leitung des Leitenden Oberarztes Dr. Süha Alpüstün und Oberärztin Lea Noll wurde erstmalig von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert. Gleichzeitig wurde beim Audit im Herbst 2023 auch das Gynäkologisch-Onkologisches Zentrum unter Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Jörg Schwarz und Oberarzt Roland Flurschütz rezertifiziert. Beide Zertifikate der Frauenklinik liegen nun vor.

Dr. med. Süha Alpüstün

„Somit haben wir nun für unsere Region ein Brustzentrum, dass alle Anforderungen einer modernen Brustkrebstherapie erfüllt und darüber hinaus die Diagnostik und Behandlung ortsnah und patientinnenorientiert anbietet.“

Süha Alpüstün, Leitender Oberarzt des Brustzentrums

Ein von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziertes Brustzentrum muss den Nachweis erbracht haben, dass es alle qualitativen und quantitativen Vorgaben und Qualitätsindikatoren erfüllt werden, etwa die Behandlung durch erfahrenen und spezialisierte Brustoperateure, das Vorhandensein der notwendigen modernsten Ausstattung für die Diagnostik und Therapie und die Mindestzahl an Brustkrebsoperationen.

Lea Noll

„Das nächste Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziertes Brustzentrum in Schleswig-Holstein ist in Lübeck, in Hamburg ist es im Marienkrankenhaus. Unsere Region profitiert davon, dass die beste Medizin und Versorgung ortsnahe angeboten wird. Bei uns stehen die Patientinnen im Mittelpunkt unseres kompletten Handelns. Wir begleiten die Patientinnen von der Diagnostik über die Operation, medikamentöse Therapie, Nachsorge sehr engmaschig und kennen dadurch ihre individuelle Situation sehr gut. Davon profitieren die Frauen sehr.

Lea Noll, Oberärztin im Brustzentrum

Dr. Süha Alpüstün und Lea Noll beide sogenannte Senior-Brustoperateure, die mehrfach die Mindestvoraussetzungen für die Durchführung der Brustkrebsoperation erfüllen. Im Dezember 2023 hat mit der neuen Geschäftsführenden Oberärztin Dr. Nana Bündgen eine dritte Senior-Mammaoperateurin im Brustzentrum des St. Adolf-Stiftes ihren Dienst aufgenommen.

Dr. med. Nana Bündgen

„Die Diagnose Brustkrebs ist für die meisten Frauen und ihre Angehörigen zunächst ein Schock. An unserem zertifizierten Brustzentrum werden die Betroffenen individuell beraten und von allen Experten gemeinsam im Team betreut, sodass wir eine maßgeschneiderte Therapie anbieten können, die den höchsten wissenschaftlichen Standards entspricht, aber auch immer die individuellen Wünsche und die Lebenssituation der Betroffenen berücksichtigt. Ziel ist bei maximaler Wirksamkeit der Therapie möglichst wenig Nebenwirkungen hervorzurufen.“

Nana Bündgen, Geschäftsführenden Oberärztin

Die Voraussetzung für die Bezeichnung „Senior Operateur“ ist nicht nur die Mindestzahl von Brustkrebsoperationen pro Jahr, sondern auch eine Spezialisierung und Expertise im Hinblick auf zum Beispiel Operationstechniken zum Brustaufbau nach Brustkrebsoperationen. Dr. Alpüstün erklärt: „Eine Operation kann heutzutage meist brusterhaltend durchgeführt werden, vor allem wenn der Tumor früh erkannt wird und sehr wahrscheinlich ist, dass der gesamte Tumor entfernt wird, damit zu keinem Wiederauftreten kommt. Bei bestimmten Tumorkonstellationen ist aber manchmal eine komplette Brustentfernung unumgänglich. Durch einen Brustaufbau mit Implantaten oder Eigengewebe ist ein möglichst natürliches Ergebnis erreichbar. Wichtig ist auch die Entfernung von Lymphknoten in der Achsel: Dabei werden durch ein spezielles Markierungsverfahren des Wächterlymphknotens die unnötige Entfernung von mehreren Lymphknoten in der Achselhöhle und damit verbundene Spätfolgen verhindert.“

Neben den Voraussetzungen an die Operateur:innen müssen in einem DKG-zertifizierten Brustzentrum weitere strukturelle Vorgaben erfüllt werden, wie etwa eine moderne Mammadiagnostik, Strahlentherapie und die Onkologie. Die Mammadiagnostik mit digitaler Mammographie, sowie mit 3D Mammographie und Mamma-MRT, stereotaktische mammografische Markierung von nicht tastbaren suspekten Befunden, auch die unterschiedlichen Möglichkeiten der Biopsie stehen im Reinbeker Brustzentrum zur Verfügung. Der Kooperationspartnerin Martina Dincel erfüllt mit der „Praxis für Mammadiagnostik am Krankenhaus Reinbek“ alle vorgeschrieben Voraussetzungen. Dr. Alpüstün sagt: „Diese enge Kooperation ermöglicht es uns, alle auffälligen Befunde direkt während der Brustsprechstunde abzuklären.“

Ein weiterer unverzichtbarer therapeutischer Bestandteil der Brustkrebstherapie ist die Strahlentherapie in Kooperation mit der Radiologischen Allianz. Die bereits jetzt gut umgesetzten Abläufe bei Planung und Durchführung der Strahlentherapie werden demnächst räumlich optimiert und die Wege für die Patientinnen noch verkürzen.

Die in der Brustkrebstherapie nicht verzichtbare und elementare onkologisch medikamentöse Therapie wird sowohl in Kooperation mit der Hämato-onkologischen Praxis Reinbek mit Dr. Annette Schneider und Dr. Bettina Igel, als auch mit der hauseigenen ambulanten Behandlung von onkologischen Patienten in der „Ambulanten Spezialfachärztlichen Versorgung“ (ASV) unter Dr. Cay-Uwe von Seydewitz zertifizierungskonform durchgeführt. Weitere Bestandteile des Brustkrebszentrums am Krankenhaus Reinbek sind der Sozialdienst, eine Breastcare Nurse, die Psychoonkologie, Kontakt zu Selbsthilfegruppen und die Möglichkeit der Behandlung im Rahmen von Studien (Kooperation mit dem Universitären Cancer Center der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf „UCCH“). In einem Brustzentrum wird in einer interdisziplinären Tumorkonferenz für jede Patientin ein individueller Therapieplan auf Basis der aktuellen Behandlungs-Leitlinien erstellt. Die Beschlüsse der Tumorkonferenz werden stets dem weiterbehandelnden niedergelassenen Arzt zur Verfügung gestellt.

In einer vom Bundesausschluss (GBA) geförderten Studie (Wirksamkeit der Versorgung in onkologischen Zentren, „WiZen“ Studie) in der Rückschau von 1 Million Krankheitsfällen konnte nachgewiesen werden, dass das Sterberisiko für in einem Tumorzentrum behandelte Patienten um 26% niedriger war als für Patienten, die nicht einem Zentrum behandelt wurden. Der Überlebensvorteil für Brustkrebspatientinnen war signifikant.

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