Freitag, 15.11.2019 14.00 - 16.00 Uhr

12. Gefäß-Tag: Die erweiterte Bauchschlagader (Aortenaneurysma)

Aula der Pflegeschule 

In der Nähe der Loddenallee / Parkhaus

Img 4157 Krupski Enke Melzer Dick Schneider 1414

Patienteninformation am Freitag, 15. November 2019,
14.00 - 16.00 Uhr in der Aula der Pflegeschule

 

14.00 Uhr Vortragsveranstaltung

  • Begrüßung und Einführung

    Dr. Matthias Schneider, Chefarzt der Gefäßchirurgie / Leiter des Gefäßzentrums am St. Adolf-Stift

  • Was ist ein Bauchaortenaneurysma und wie wird es behandelt?
    Stephanie Dick, Oberärztin der Gefäßchirurgie

  • Nachweis und Behandlung von Undichtigkeiten (Endoleckagen) nach endovaskulärer Operation eines Bauchaortenaneurysmas
    Prof. Dr. Gerrit Krupski-Berdien, Chefarzt der Abteilung für diagnostische und interventionelle Radiologie
    15.00 Uhr Patientenforum Gefäßmedizin

     

15.00 Uhr Patientenforum Gefäßmedizin

  • Patienten fragen – Experten antworten
    Moderation: Chefarzt Dr. Matthias Schneider

 

Da die Früherkennung lebenswichtig ist, besteht beim Gefäßtag für Interessierte mit erhöhtem Risiko in begrenzter Zahl die Möglichkeit, eine orientierende Ultraschalluntersuchung der Bauchaorta während des Vortrags durchführen zu lassen. Dafür muss vorab ein Fragebogen ausgefüllt werden, um zunächst ein erhöhtes Risiko festzustellen. Ab 13.15 Uhr können sich Besucher mit hohen Risikofaktoren vor Ort bei der Gefäßassistentin Claudia Bott-Geiger für die Ultraschalluntersuchung direkt anmelden.

Ein Imbiss wird gereicht. Eine telefonische Anmeldung ist nicht erforderlich.

Bitte kommen Sie frühzeitig. Einlass ist ab 13.15 Uhr.

 

Die Aula ist in der Nähe der Parkpalette an der Loddenallee.

 

 

Chefarzt Dr. Matthias Schneider erklärt, was ein Bauchaortenaneurysma ist:

„Die Bauchschlagader hat im normalen Zustand einen Durchmesser von 2 bis 2,5 cm. Ein Aortenaneurysma ist eine Erweiterung um mehr als das Eineinhalbfache des übrigen Gefäßdurchmessers. 2 bis 5 Prozent der Bevölkerung haben ein unentdecktes Aortenaneurysma – eine tickende Zeitbombe. Denn wenn eine Bauchschlagader platzt, erreichen in Deutschland nur noch 20 Prozent der Patienten das Krankenhaus lebend. 80 Prozent verbluten vorher innerlich, weitere 10 Prozent sterben im OP. Bei einer erkannten Gefäßaussackung und geplanter Operation überleben hingegen 95-98% der Patienten! Darum ist es wichtig, bei Risikofaktoren seine Hauptschlagader mit Ultraschall untersuchen zu lassen und geplant zu behandeln.“

Oberärztin Stephanie Dick, Gefäßchirurgin erklärt, was ein Aneurysma der Bauchschlagader so gefährlich macht

„Das gefährliche an einer Aussackung an der Bauchschlagader ist, dass sie sehr lange symptomfrei ist. Wenn das Gefäß dann platz, leiden die Patienten unter enormen Bauch- und Rückenschmerzen und – weil das Blut in den Bauchraum strömt – unter Kreislaufkollaps. Hier ist dann jede Minute entscheidend. Nur wenn die Patienten schnell in den OP kommen, können wir sie vielleicht noch retten.“

Angiologin Dr. Kathrin Enke-Melzer beschreibt die Risikogruppe:

„Vor allem Männer über 60, die rauchen und unter Bluthochdruck und Gefäßverkalkung leiden, haben eine erhöhte Anfälligkeit für Aorten-Aussackungen. Und Menschen, bei denen es in der Familie schon Bauchschlagader-Aneurysmata gab.“


Chefarzt der Radiologie, Prof. Dr. Gerrit Krupski-Berdien, über Undichtigkeiten nach einer endovaskulären Operation eines Bauchaortenaneurysmas.

 „Nachdem eine Aussackung durch eine Gefäßstütze behandelt wurde, sind die Nachsorgetermine sehr wichtig: Hier kann man erkennen, ob sich das Blut über andere Gefäßäste etwa von Darm- oder Wirbelsäulenarterien einen neuen Weg sucht. Dann müssen diese Gefäße verödet werden, um Komplikationen zuvorzukommen.“

 

Hintergrund Gefäßzentrum:

Vor fünf Jahren wurde am St. Adolf-Stift das interdisziplinäre Gefäßzentrum Reinbek gegründet. In diesem Gefäßzentrum arbeiten Gefäßchirurgen und angiologisch tätige Internisten, interventionelle Radiologen, Diabetologen, Nephrologen und Kardiologen eng zusammen: Chef- und Oberärzte des Krankenhauses erörtern zweimal wöchentlich in Gefäßkonferenzen mit kooperierenden niedergelassenen Ärzten die jeweils besten Therapiemöglichkeiten zur individuellen Behandlung der Gefäßerkrankungen des einzelnen Patienten.

Keine Anmeldung erforderlich