Aula der Pflegeschule
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Anlässlich der gerade erfolgten DKG-Zertifizierung als Brustkrebszentrum und Rezertifizierung als Gynäkologisches Krebszentrum lädt die Frauenklinik des Krankenhauses Reinbek am Mittwoch, den 17. April 2024 von 17.00 bis 19.00 Uhr zu einer Patientinnen-Veranstaltung rund um Krebserkrankungen der Frau ein. Bei der Informationsveranstaltung geht es um Vorsorge des Gebärmutterhalskrebses, erblichen Brust- und Eierstockkrebs sowie die Behandlung von Brustkrebs durch Operation und Chemotherapie.
Beginnen wird Oberarzt Roland Flurschütz, er leitet die ebenfalls von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierte Dysplasiesprechstunde, bei der es um Vorstufen zum Gebärmutterhalskrebs geht. Er sagt: „In meiner Spezialsprechstunden ist mir aufgefallen, dass viele betroffene Frauen gar nicht genau wissen, was ein PAP-Abstrich ist und was ein eventueller Befund einer Dysplasie, also einer Zellveränderung am Gebärmutterhals, genau bedeutet. Hier möchten wir mit Vorträgen auch über die Impfungen gegen HPV aufklären und auch Fragen der Patientinnen ausführlich beantworten." Flurschütz ambulante Sprechstunde ist von der Kassenärztlichen Vereinigung durch eine Ermächtigung anerkannt, darum schicken Frauenärzte ihre Patientinnen bei Auffälligkeiten zu einer so genannten Abklärungskolposkopie ins St. Adolf-Stift. Mithilfe eines hochauflösenden Videokolposkops wird die Haut am Genitale und den Muttermund stark vergrößert und dann genau untersucht. Flurschütz: „Je nach Ergebnis der Gewebeprobe muss eventuell eine kleine Operation am Gebärmutterhals erfolgen. Auf schonende ambulante Eingriffe etwa durch Laserbehandlung oder eine Schlingenabtragung unter kolposkopischer Sicht sind wir Gynäkologen im St. Adolf-Stift spezialisiert.“
Die neue Geschäftsführende Oberärztin Dr. Nana Bündgen referiert über familären, also erblich bedingten Brust- und Eierstockkrebs. Sie geht der Frage nach " Ist eine Testung sinnvoll und was wären die Konsequenzen?
Hintergrund: Bei bis zu 12 Prozent aller Tumorarten wird von einer erblichen Prädisposition ausgegangen. Hinweise auf eine genetische Veranlagung bei Brustkrebs und bei Tumoren der Eierstöcke können eine familiäre Häufung, ein frühes Ersterkrankungsalter und das Auftreten seltener Tumorentitäten in der Familienanamnese sein.
Im dritten und vierten Vortrag geht es um Brustkrebs, der häufigsten Krebserkrankung von Frauen. Jede achte Frau in Deutschland leidet im Laufe ihres Lebens an einem Tumor oder zumindest auffälligen Zellveränderungen der Brustdrüsen. Spezialist dafür ist Dr. Süha Alpüstün. Er leitet im Krankenhaus Reinbek das Brustzentrum. „In meinem Vortrag erkläre ich, warum die Entfernung von Wächterlymphknoten bei Brust- und Gebärmutterschleimhautkrebs so wichtig ist: Dabei werden durch ein spezielles Markierungsverfahren des Wächterlymphknotens die unnötige Entfernung von zu vielen Lymphknoten und damit verbundene Spätfolgen verhindert. Es gibt neue Markierungsmethoden, die ich präsentieren möchte.“
Oberärztin und Brust-Expertin Lea Noll schließt mit einem Vortrag über den "Multigentest Oncotype DX. Sie fragt aus Sicht der Betroffenen: "Benötige ich wirklich eine Chemotherapie?“. Die Einschätzung des Risikos für einen Rückfall ist zur Festlegung einer unterstützenden Therapie beim Mammakarzinom entscheidend, also, welche Patientin zusätzlich zu einer endokrinen Therapie noch mit einer Chemotherapie behandelt werden sollte. Genexpressionstests ermöglichen eine bessere Risikoklassifikation und verhindern damit eine mögliche Unter- bzw. Übertherapie.