Inkontinenz-Tag: Wenn es tropft oder drängt
In Deutschland leidet eine zunehmende Zahl von Frauen und Männern an verschiedenen Formen der Inkontinenz, Beckenbodenschwäche, häufigem Harndrang, Blasenschmerzen sowie an Störungen der Nervenversorgung der Blase.
„Die Häufigkeit dieser Erkrankungen erreicht mitunter das Niveau von Volkskrankheiten. Insgesamt gibt es eine erhebliche Dunkelziffer, weil das Thema Harninkontinenz in unserer Gesellschaft immer noch ein großes Tabu ist“
Der leitende Urologe am Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift findet diesen Umstand sehr schade. „Denn oft könnten die Beschwerden durch eine ausführliche und genaue Untersuchung sowie eine individuell abgestimmte Therapie gelindert oder sogar geheilt werden, weil die Ursachen oft anatomische, funktionelle und / oder nervliche Störungen der Harnblase, Harnröhre oder des Schließmuskels sowie anatomische Veränderungen des Beckenbodens zugrunde liegen. Vielleicht aufgrund einer Geburt, manchmal auch aufgrund von Operationen im Beckenbereich.“
Mit der Patientenveranstaltung „Inkontinenz-Tag“ am 22. November von 16.30 bis 18.30 möchte die Abteilungen für Urologie und Gynäkologie am St. Adolf-Stift dafür werben, sich mit der Thematik auseinander zu setzen, sich seinem Hausarzt, Urologen oder Gynäkologen anzuvertrauen und sich Hilfe zu holen. Gemeinsam mit Dr. Süha Alpüstün aus der Abteilung für Gynäkologie hält Dr. Marghawal einen Vortrag zum Thema „Wenn es tropft oder drängt – Neuestes zum Thema Harninkontinenz“.
„Durch die Wiederherstellung der Kontinenz, die Korrektur einer Beckenbodenschwäche oder die Linderung oder gar Beseitigung von häufigem Harndrang oder Blasenschmerzen erfahren unsere Patientinnen und Patienten sehr häufig eine enorme Verbesserung der Lebensqualität und ärgern sich oft, dass sie nicht schon früher den Gang zum Experten gewagt haben.“
Dafür sei aber eine differenzierte Diagnostik erforderlich, um den genauen Störungstyp zu bestimmen und das exakt geeignete und individuell abgestimmte Therapieverfahren auswählen zu können.
Beide Chefärzte freuen sich, dass sie mit Dr. David Marghawal einen ausgesprochenen Spezialisten für Kontinenz und Beckenbodenschwäche für das Krankenhaus Reinbek gewinnen konnten. Der 44-Jährige beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Diagnose und Behandlung der verschiedenen Krankheits- und Beschwerdebilder aus den Bereichen Beckenbodensenkung (Prolaps), Kontinenz und Neurourologie. Aufgrund seiner großen Bandbreite ist er von der Deutschen Kontinenzgesellschaft vor mehreren Jahren als offizielle Beratungsstelle zertifiziert worden.
„Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Dr. Marghawal als neuem Kollegen. In unserem Krankenhaus ist die interdisziplinäre Vernetzung eine gelebte Selbstverständlichkeit. Die enge Kooperation der einzelnen Spezialisten ermöglicht es, für betroffene Männer und Frauen die optimal angepasste Behandlung zu konzipieren.“
Nicht immer ist ein Eingriff nötig, um ständigen Harndrang oder Blasenschwäche zu lindern. Das weiß niemand besser als Christine Imhof, langjährige Physiotherapeutin am St. Adolf-Stift. Sie sagt: „Mit gezielten Beckenboden-Übungen können viele Patientinnen und Patienten ihre Probleme schon oft lindern.“ Christine Imhof steht im Anschluss an den gemeinsamen Vortrag von Dr. Marghawal und Dr. Alpüstün im Patientenforum bei Fragen von Betroffenen als Expertin genauso zur Verfügung wie ihre Kollegin Janet Jacobs und die beiden Chefärzte Dr. Brunken und Dr. Wagner.
Der Inkontinenz-Tag findet am Dienstag, 22. November 2022 von 16.30 bis 18.30 Uhr in der Aula der Pflegeschule in der Nähe der Loddenallee statt. Einlass ist ab 16 Uhr. Während der gesamten Veranstaltung besteht FFP2-Maskenpflicht.