Tumor-Tag am 18. September 2023 im Krankenhaus Reinbek
Beim Tumor-Tag im St. Adolf-Stift berichten Onkologen, Gastroenterologen, Chirurgen, eine Pain Nurse von ihrer Arbeit im St. Adolf-Stift und Betroffene von ihren Erfahrungen. Auf dem Bild sind einige der Referenten zu sehen: Onkologie-Chefarzt Dr. Cay-Uwe von Seydewitz mit dem Leiter der ASV Dr. Michael Görn, der Chefarzt der Medizinischen Klinik Prof. Stefan Jäckle und Chirurgie-Chefarzt Prof. Tim Strate.
Das Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift lädt im Rahmen des Tumor-Tages zu einer Informationsveranstaltung am Montag, 18. September von 16.00 bis 18.00 Uhr in die Aula der Pflegeschule, Hamburger Straße 41, ein. In zwei Stunden erklären Ärzte des Krankenhauses Reinbek, eine so genannte Pain Nurse sowie ein Mitglied einer Selbsthilfegruppe wie Krebs erkannt und behandelt wird.
Wir können bei einer Darmspiegelung nicht nur Polypen erkennen, sondern auch gleich abtragen, bevor sie sich zum gefährlichen Darmkrebs entwickeln können, deshalb ist die Vorsorge so wichtig! Um möglichst alle Polypen zu entdecken, setzen wir im St. Adolf-Stift bereits Methoden der Künstlichen Intelligenz ein.
Das Krankenhaus Reinbek ist als interdisziplinäres Darmzentrum von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Wenn ein Darmkrebs diagnostiziert wird, geht es darum, den Tumor vollständig, aber so schonend wie möglich zu entfernen. Prof Dr. Tim Strate, der Chefarzt der Chirurgie, hält insofern einen Vortrag über die „Moderne Kolonchirurgie“ „Unsere Ergebnisse in der Dickdarmchirurgie können sich wirklich nicht nur in der niedrigen Komplikationsrate sehen lassen, sondern in der 10-Jahre-Überlebensrate nach einem Eingriff. Wie und dass uns das im St. Adolf-Stift gelingt zeige ich in meinem Vortrag anhand von Zahlen.“
Die Deutsche ILCO ist ein Zusammenschluss von Menschen mit einem Stoma, also einem künstlichen Darm- oder Harnausgang. Die ILCO wird einen Stand im Foyer anbieten und ihr Mitglied Arno Bräun wird einen kurzen Impulsvortrag über die Arbeit seiner Selbsthilfe-Organisation für Menschen mit einem Stoma halten.
Die Pain Nurse Ariane Türr gibt in ihrem Vortrag „Einblicke in die Schmerzbehandlung durch speziell dafür geschultes Pflegepersonal“. Sie und ihr Team an Pain Nurses visitieren frisch operierte und schwerstkranke Patienten regelmäßig. Türr: „Wir nehmen die geäußerten Schmerzen sehr ernst und tun alles gemeinsam mit unseren Anästhesisten, um das Schmerzerleben so zu reduzieren, dass eine frühe Mobilisierung möglich ist.“
Manchmal streut ein Tumor auch. Wie man Metastasen medikamentös behandelt ist das Thema von Dr. Cay-Uwe von Seydewitz. Er ist Chefarzt der Onkologie im St. Adolf-Stift und ist unter anderem für die stationäre Chemotherapie zuständig, wenn diese sehr komplex ist und einer 24-stündigen Überwachung bedarf.
Die individuelle Behandlung der Patienten legen wir gemeinsam mit anderen Fachdisziplinen und nach den aktuellen Leitlinien in unserer Tumorkonferenz fest.
Sein Kollege Dr. Michael Görn leitet als Onkologe die „Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung“ ASV von Patienten nach einer Tumorerkrankung und bildet damit eine wichtige Schnittstelle zu den niedergelassenen Ärzten: „Uns ist es wichtig, unsere Patienten auch nach dem Krankenhausaufenthalt weiter zu betreuen und ihnen als Ansprechpartner zur Seite zu stehen.“
Dr. Human Honarpisheh berichtet als ausgewiesener Experte für den oberen Verdauungstrakt über die Kunst von Magen- und vor allem Speiseröhren-Operationen.
Am schwierigsten sind Operationen bei Speiseröhrenkrebs, da wir gleichzeitig im Brust- und Bauchraum operieren. Oft entscheiden nur wenige Millimeter etwa beim Entfernen von Lymphgewebe über das Gelingen.
Darum sei ein großer Erfahrungsschatz beim Operateur und standardisierte Abläufe im OP-Team wichtig. Chefarzt Dr. David Marghawal schließt die Vortragsreihe mit seinem Referat „Aktuelles zum Prostatakarzinom“. Er sagt: „Sowohl in der Diagnostik, als auch der Behandlung von Prostatakarzinomen gibt es einen kontinuierlichen Trend zur molekularen, individuell auf den Patienten abgestimmten Techniken. Diese erlauben eine möglichst präzise Bestimmung des Tumorstadiums sowie eine Optimierung der Therapiechancen. Mein Vortrag greift diese Entwicklungen auf und beschreibt die sich daraus ergebenden Möglichkeiten.“
Infostände im Foyer
Vor und nach der Veranstaltung können sich die Besucher im Foyer der Aula an verschiedenen Ständen Informieren. So berichtet eine Ernährungsberaterin der Elbapotheke über das richtige Essen etwa gegen Darmkrebs.
An einem Stand des Krankenhauses berichten Pflegekräfte über ihre Arbeit mit Krebspatienten. Die Aromaexpertin des St. Adolf-Stiftes informiert über die Kraft von Düften und Ölen. Eine so genannte Pain Nurse über die Möglichkeiten der Schmerzlinderung, die Stationsleitung der Palliativstation über die besondere Pflege von Menschen für die keine Heilung mehr möglich ist.
An zwei weiteren Ständen geht es um den künstlichen Darmausgang (Stoma): Eine Stomatherapeutin der Firma PubliCare beantwortet gern Fragen anhand von Mustern. Aber auch die Selbsthilfegruppe ILCO ist vor Ort und berichtet aus Sicht der Betroffenen über das Leben mit dem künstlichen Darmausgang.
Ein weiterer Stand wird vom SVS Stormarn betrieben, dieser bietet vielfältige Beratungs- und Unterstützungsangebote im Kreis Stormarn an.
Einlass:
Einlass ist um 15.30 Uhr, ab dann können die Infostände besucht werden. Die Vorträge beginnen um 16 Uhr.
Der Besuch der Veranstaltung ist kostenlos. Die Aula des Krankenhauses Reinbek ist in der Nähe der Parkpalette an der Loddenallee.