Gemeinsam für Lebensqualität: Inkontinenz verstehen und behandeln

Pressemitteilung

Mit der Patientenveranstaltung am 17. Juni von 16.30 bis 18.30 Uhr möchte das Krankenhaus Reinbek dafür werben, sich bei Blasenschwäche medizinische Hilfe zu holen. Für die Fragen der betroffenen Männer und Frauen stehen im Expertenforum zur Verfügung (v.l.n.r.):  Der Urologe Michael Linbecker und die Urologin Dr. Mira Baumstark sowie der Gynäkologe Dr. Süha Alpüstün.

Im Rahmen der Welt-Kontinenz-Woche 2024 können sich Frauen und Männer im St. Adolf-Stift über die neusten Behandlungen bei Harninkontinenz informieren

In Deutschland leidet eine zunehmende Zahl von Frauen und Männern an verschiedenen Formen der Inkontinenz, Beckenbodenschwäche, häufigem Harndrang, Blasenschmerzen sowie an Störungen der Nervenversorgung der Blase.

Dr. med. David Marghawal

Die Häufigkeit dieser Erkrankungen erreicht mitunter das Niveau von Volkskrankheiten. Insgesamt gibt es eine erhebliche Dunkelziffer, weil das Thema Harninkontinenz in unserer Gesellschaft immer noch ein großes Tabu ist.

Dr. David Marghawal, Chefarzt der Urologie

Dr. David Marghawal, einer der beiden Chefärzte der Urologie am Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift, gilt als ausgesprochener Spezialist für Kontinenz und Beckenbodenschwäche und ist darum bereits vor Jahren von der Deutschen Kontinenzgesellschaft als offizielle Beratungsstelle zertifiziert worden.

Dr. med. Mira Baumstark

„Unser Ziel ist es, dass Betroffene ihre Inkontinenzerkrankung besser verstehen und wieder mehr Lebensqualität gewinnen. Diese ist nämlich bei Inkontinenz in einem hohen Maße eingeschränkt. Das große Tabu als auch das Gefühl, nichts gegen die Erkrankung tun zu können, führen oft dazu, dass die Betroffenen sich sehr spät oder sogar gar nicht beim Arzt oder bei der Ärztin vorstellen.“ 

Dr. Mira Baumstark, Funktionsoberärztin

Das Krankenhaus Reinbek möchte die Welt-Kontinenz-Woche nutzen, um aufzuklären. Dr. Baumstark: „Wir möchten mit dem Thema ins Gespräch gehen, Aufmerksamkeit schaffen und Hürden nehmen. Die vielfältigen Behandlungsmöglichkeiten sind den Betroffenen oft unbekannt.“ Darum liegt der Funktionsoberärztin für Urologie so viel daran, die Patientinnen und Patienten zu informieren und zu ermutigen, sich Hilfe zu suchen.

Anlässlich der Welt-Kontinenz-Woche vom 17. bis 23. Juni 2024 bietet das St. Adolf-Stift unter dem Motto „Gemeinsam für Lebensqualität – Inkontinenz verstehen und behandeln“ gleich zwei Aktionen an: eine klassische Patientenveranstaltung mit Vorträgen am Montag, 17. Juni von 16.30 bis 18.30 Uhr in unserer Aula und dann noch eine Telefonaktion am Mittwoch, 19. Juni von 16.00 bis 18.00 Uhr, bei der Betroffene Dr. Baumstark und dem Leitenden Oberarzt Michael Linbecker im geschützten Rahmen ihre Fragen stellen können.

Michael Linbecker

Tatsächlich können die meisten Beschwerden durch eine ausführliche und genaue Untersuchung zur Feststellung der Diagnose sowie eine individuell abgestimmte Therapie gelindert oder sogar geheilt werden – die Deutsche Kontinenz Gesellschaft geht von 80 bis 90 Prozent aus.

Michael Linbecker

Dabei seien die Ursachen von Inkontinenz sehr vielfältig. „Von anatomischen, funktionellen und / oder nervlichen Störungen der Harnblase, Harnröhre oder des Schließmuskels bis hin zu anatomischen Veränderungen des Beckenbodens – vielleicht aufgrund einer Geburt, manchmal auch aufgrund von Operationen im Beckenbereich.“

Dr. Süha Alpüstün, Leitender Oberarzt in der Frauenklinik ergänzt: „In unserem Krankenhaus ist die interdisziplinäre Vernetzung eine gelebte Selbstverständlichkeit. Die enge Kooperation der einzelnen Spezialisten ermöglicht es, für betroffene Männer und Frauen die optimal angepasste Behandlung zu konzipieren.“

Bei der Vortragsveranstaltung am 17. Juni übernimmt Dr. Marghawal als Chefarzt die Begrüßung und übergibt dann an die drei Referent:innen. Zu Beginn erläutert Dr. Mira Baumstark unter dem Titel „Wenn die Blase das Leben bestimmt – die überaktive Blase“, ein Erkrankungsbild, welches durch einen ständigen Harndrang gekennzeichnet ist und mit oder ohne Urinverluste einhergehen kann. Sie beleuchtet, welche Ursachen diesen Beschwerden zu Grunde liegen können und die daraus resultierenden vielfältigen Behandlungsmöglichkeiten: von der medikamentösen Therapie bis hin zur Operation. Dazu gehört neben der Injektion von Botox auch die sakrale Neuromodulation, der sogenannte Blasenschrittmacher.

Beschwerden, wie bei der überaktiven Harnblase, können auch durch eine Blasensenkung ausgelöst werden. Dr. Süha Alpüstün, Leitender Oberarzt der Frauenklinik wird in seinem Vortrag auf die möglichen operativen Therapieoptionen eingehen. Diese umfassen nicht nur vaginale Eingriffe wie die vordere oder hintere Plastik bei Blasen- oder Darmsenkung, sondern auch minimalinvasive Verfahren, in denen Gebärmuttersenkungen, kombinierte Senkungen oder auch wieder auftretende Senkungen behandelt werden können.

Im 3. und letzten Vortrag wird der Leitende Oberarzt in der Urologe Michael Linbecker einen Überblick über die operativen Therapieoptionen der Belastungsinkontinenz für Mann und Frau geben. Nach unzureichender Besserung der Inkontinenz unter konservativen Maßnahmen kann man den Betroffenen mit der Implantation von Kontinenzschlingen zu einer deutlichen Steigerung der Lebensqualität verhelfen. Bei ausgeprägter Inkontinenz mit Urinverlusten auch in Ruhe besteht die Möglichkeit zur Versorgung mit einem künstlichen Schließmuskel.

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